Allerlei Mythen und Vorstellungen ranken sich um den Begriff Burnout, z.B. „Burnout ist eine offiziell anerkannte Diagnose mit klar umschriebenen Symptomen“, „Burnout haben nur sehr engagierte Menschen, die für etwas brennen“, „Burnout tritt nur im Arbeitskontext auf“, „Burnout und Depression sind das Gleiche“.
Am 07.05.2025 habe ich darüber in einem Vortrag im Rahmen des Arzt-Patienten-Forum in Altlußheim gesprochen.
Neben Statistiken und der Vorstellung von möglichen Verläufen eines Burnout habe ich darüber informiert, dass Erschöpfung nicht automatisch gleichzusetzen ist mit Burnout, sondern dass ein überhohes Arbeitsengagement und eine Verausgabungsbereitschaft vorausgegangen sein sollten. Dies in Kombination mit mangelnder Wertschätzung und immer neuen Aufgaben kann einen Burnoutprozess in Gang setzen.
Burnout ist im Übrigen keine offizielle Diagnose, dafür ist die Definition bis heute einfach zu schwammig. Welche krankheitswertige Diagnose sich dahinter verstecken kann, wird beispielsweise im diagnostischen Prozess im Rahmen einer Psychotherapie herausgearbeitet. Oftmals sind die Kriterien für eine Depression erfüllt, es können aber auch eine Angststörung, Zwangsstörung, Essstörung, Schlafstörung oder eine Diagnose aus dem Suchtbereich zutreffen.
Die Veranstaltungsreihe „Arzt-Patienten-Forum – Gesundheit im Gespräch“ wird von der Kassenärztliche Vereinigung BW in Kooperation mit dem VHS-Landesamt organisiert. Niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten sprechen dabei allgemeinverständlich über ausgesuchte Gesundheitsthemen. Die Themen und Termine finden Sie hier:
Arzt-Patienten-Forum | KVBW (kvbawue.de)
Dipl.-Psych. Claudia Jessen